Die Aussegnungshalle in Eichenau, erbaut im Jahr 1967 (Architekt J. Schlossleitner, Eichenau), sollte bautechnisch erneuert und in diesem Zuge auch den aktuellen Nutzungsanforderungen besser angepasst werden.
Die Herausforderung: innerhalb der bestehenden Kubatur eine großzügige Räumlichkeit schaffen, in der Andacht, Trauer und Verabschiedung Verstorbener ermöglicht werden.
Christine Peter, Christian Peter
Martina Steinhoff
Grundriss Bestand
Grundriss Neu
Der Aussegnungsraum konnte innerhalb der bestehenden Gebäudekubatur in zwei Richtungen erweitert werden. Die bisherigen raumbegrenzenden Giebelwände wurden dazu über die ganze Breite geöffnet und über Stützen abgefangen. So entstand ein Raum, der die doppelte Größe der ursprünglichen Halle hat und für ca. 90 Sitzplätze und weitere Stehplätze zur Verfügung steht.
Halle, Foyer und Verabschiedungsraum werden durch drei Kunstglas-elemente neu inszeniert und zueinander in Beziehung gesetzt. Ausgehend von den in der Halle vorhandenen Betonwabenfenstern wird das Quadrat als Motiv aufgegriffen und variiert. Diese wurden von SPP konzipiert und von der Glasmalerei Sattler umgesetzt.
Das Umbaukonzept sieht eine Neuinterpretation der räumlichen Situation der Anlage vor. Der Vorplatz wird in die Konzeption mit einbezogen und der Zugang zur Halle wird in den Nebenflügel des Gebäudes verlegt.
Dadurch entsteht eine Choreographie durch mehrere räumlichen Phasen, die dem komplexen Trauer- und Abschiedsprozesses Raum geben. Diese kulminiert in der neu konzipierten Aussegnungshalle.
Die Halle gliedert sich in drei Raumzonen: Man betritt den Raum in einem niedrigeren Bereich mit horizontalem Deckenabschluss, daran schließt sich der hohe Hauptraum an, der durch ein Tonnendach überwölbt ist. Dort kann man auf den Stühlen Platz nehmen und blickt wiederum in eine niedrigere Raumzone Richtung Paradiesfenster.
Nach der Trauerfeier verlässt man die Halle über die große zweiflüglige Tür rechts vom Paradiesfenster.
© 2021 SPP Architekten + Ingenieure
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